Der grenzüberschreitende
Informationsaustausch spielt sowohl bei der Bekämpfung der Steuerhinterziehung
- insbesondere im Bereich der Einkünfte aus Kapitalvermögen - als auch bei der
Aufdeckung missbräuchlicher Gewinnverlagerungsgestaltungen von multinationalen
Unternehmen eine wichtige Rolle.
Die OECD hat im Auftrag der G20 einen
gemeinsamen Meldestandard für den automatischen Informationsaustausch über
Finanzkonten erarbeitet und im Januar 2014 verabschiedet. Darin verpflichten
sich die beigetretenen Länder, Informationen über ausländische Sparguthaben an
die Finanzverwaltungen der Heimatländer zu liefern. So soll sichergestellt
werden, dass anfallende Zinseinkünfte auch dort versteuert werden, wo der
Steuerpflichtige seinen Wohnsitz hat - auch wenn das Geld im Ausland liegt.
Die G5-Finanzminister (Deutschland, Großbritannien,
Frankreich, Spanien und Italien) verständigten sich darauf, den Standard
schnellstmöglich untereinander zu vereinbaren, und luden gleichzeitig andere
Staaten dazu ein, sich dieser Initiative anzuschließen. Mittlerweile sind
weitere Staaten dieser "Frühanwender-Initiative" beigetreten, unter
ihnen jetzt auch die Schweiz und Singapur.